Verfasst durch die Aktionsgruppe der ‘Klimacharta der KünstlerInnen, Kulturakteurinnen und Kulturakteure für den Klimawandel
Die Lektüre der Botschaft zur Förderung der Kultur zwingt die Aktionsgruppe der Klimacharta ihre Bedrücktheit zum Ausdruck zu bringen, dass in der genannten Botschaft der Einfluss kultureller und künstlerischer Tätigkeiten quasi keine Rolle spielt. Bereits in der Zusammenfassung auf Seite 2 wird erwähnt, dass die fünf Megatrends, welche den gesellschaftlichen Veränderungsprozess massgeblich beeinflussen, sich nicht grundlegend verändert haben. Die Aktionsgruppe der Klimacharta ist mit dieser Feststellung des Status Quo nicht einverstanden und bedauert zutiefst die Tatsache, dass die Umweltproblematik nicht zu diesen Megatrends hinzugefügt wurde; dies zu einem Zeitpunkt da zahlreiche Gemeinden, Städte und Kantone – und sogar das Europäische Parlament! – einen Klimanotstand beschlossen haben.
Da die genannte Botschaft kurz vor dem Abschluss steht, schlägt die Aktionsgruppe, in Sorge um den Fortschritt im Widerstand für den Umweltschutz, erstens eine einfache Massnahme vor, die geeignet ist, einen positiven Einfluss nicht nur auf die Kosten im Umweltschutzbereich zu haben, aber auch auf die Kommunikation und das Bild, welches dieses Vehikel der Eidgenossenschaft mit seiner kulturellen Botschaft im Zusammenhang mit dem Umweltschutz transportiert; diese Massnahme kann ausserdem bei den Empfängern der Zuschüsse des BAK und der Pro Helvetia die Gewohnheit einer Reflexion betreffend des CO2-Fussabdrucks ihrer Aktivitäten haben. Zweitens stellt die Aktionsgruppe fest, dass die Entwicklung der Digitalisierung und der digitalen Kunst eine grundsätzliche Überlegung zur Zunahme der Treibhausgase erfordert, welche durch den massiven Einsatz von Servern mit extrem hohen Energieverbrauch noch gefördert wird.
Betreffend der Aktionsachse ‚Kreation und Innovation’ (1.4.2.3) schlägt die Aktionsgruppe als Erstes vor, dass für die Förderung der Künstler, der Verbreitung von Kunst, des Zugangs zu Residenz-Programmen und der Zusammenarbeit mit dem Ausland das Kriterium der Umweltverträglichkeit eines Projektes nicht notwendigerweise eine Bedingung wird, dass es aber bei der Sprechung von Beiträgen ein klarer Pluspunkt ist.
Ebenso kann die Kulturpolitik des Bundes durch die Vergabe der Schweizer Kulturpreise (3.1.4) Projekte aufwerten, welche sich um ihren Umwelteinfluss kümmern, sich sogar für eine Reduktion ihres CO2-Fussabdruckes einsetzen.
Zudem könnte der Bund betreffend ‚Internationaler Kulturaustausch’ (3.2) in einer Pionierrolle bei der Vergabe neuer Residenzen Projekte fördern oder bevorzugen, welche die Problematik der Beziehung zwischen Kunst und deren Umwelteinfluss thematisieren, oder Formen der ‚Slow Art’.
Diese Vorschläge, welche die Kulturbotschaft unter Einbezug eines zusätzlichen Kriteriums auf sehr verhältnismässige Art und Weise modifizieren, erlauben dennoch den Fortschritt wesentlicher Ziele zur Reduktion der Treibhausgase, wie sie der Weltklimarat (IPCC) erbittet, welchem sich Aktionsgruppe akribisch verpflichtet fühlt.
Es geht in unserer Wahrnehmung darum, die ParlamentarierInnen auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass die in der Inhaltsangabe der Kulturbotschaft als Megatrend
bezeichnete Digitalisierung einen enormen Einfluss auf den Ausstoss der Treibhausgase haben kann. Es geht von nun an darum, sich um geeignete Massnahmen für deren Reduktion einzusetzen.
Des Weiteren könnte der Bund im Kapitel ‚Betrieb von Museen und Sammlungen’ (3.4.3.1) die Möglichkeit prüfen, die Digitalisierung von Daten auf Servern und Geräten zu fördern, deren Energieverbrauch verfolgbar, zu einem Maximum unabhängig von fossilen Energien und mit einem sehr massvollen Ausstoss von Treibhausgasen verbunden ist.
In Anbetracht dieser Vorschläge bedauert die Aktionsgruppe der Klimacharta der KünstlerInnen, Kulturakteurinnen und Kulturakteure für den Klimawandel die fehlende explizite Erwähnung der Klimaproblematik, stellt gleichzeitig die Qualität der entwickelten Grundsätze der Kulturbotschaft 2021-2024 und der zugehörigen Kulturpolitik fest.
Die Aktionsgruppe der ‘Klimacharta der KünstlerInnen, Kulturakteurinnen und Kulturakteure für den Klimawandel
- Camille Rebetez
- Tom Tirabosco
- Pierre-Louis Chantre
- Stefanie Günther
- Michaël Monney
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